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WEIHNACHT BAROCK

Bach – Charpentier – Händel – Vivaldi

Sonntag, 5. Jänner 2020, 18 Uhr
Canisianum Innsbruck

Martin Yavryan Violine 1 – Clemens Gahl Violine 2 –
Clara Zschocke Viola – Peter Polzer Violoncello
Albrecht Lippmann Kontrabass – Andrius Puskunigis Oboe
Penelope Laube Blockflöte – Johanna Wenter Blockflöte
Jacopo Sabina Theorbe – Ewald Brandstätter Orgelpositiv
Sprecher: Thomas Lackner
Leitung: Bernhard Sieberer

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“
Hermann Hesse


In der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts kommt in ganz Europa das barocke Lebensgefühl spürbar zum Ausdruck. Das gilt ganz besonders auch für die Weihnachtsmusik aus dieser Zeit. Wir spannen heute einen musikalischen Bogen von Deutschland nach Italien, Frankreich und England. Im Mittelpunkt steht Johann Sebastian Bach mit Ausschnitten aus seinem Weihnachtsoratorium, aus Kantaten und seinem Magnificat. Bach hat die Musik Alessandro Marcellos und Antonio Vivaldis sehr geschätzt, und seine Bearbeitungen des Oboenkonzertes von Marcello und der Siziliana von Vivaldi waren für beide italienischen Komponisten eine große Ehre. Georg Philipp Telemann und Bach kannten sich persönlich, und er verwendet für den ersten Satz seines Konzertes für Flöte oder Oboe und Streicher in G-Dur ein Thema, das wir bereits von Bach aus seinem Cembalokonzert in f-moll und aus der Sinfonia zur Kantate BWV 156 kennen.
Die noble Eleganz der Musik Händels, die italienische Leichtfüßigkeit in der Musik Vivaldis, Corellis und Marcellos und die französische Verspieltheit in der Musik von Charpentier kreisen gleichsam um die unendliche Tiefe der Musik Bachs. Wir spannen aber nicht nur geographisch und musikalisch, sondern auch inhaltlich einen Bogen von der sehnsüchtigen Erwartung der Adventszeit zur Begegnung mit dem Kind (auch in uns selbst), mit den Hirten und Engeln und mit den Weisen und Königen, und wir enden mit dem dankbaren Blick ins Neue Jahr.
Hilfreich auf dieser Reise sind sicher die Texte von Hermann Hesse, Mascha Kaleko, Rainer Maria Rilke und Josef Weinheber. Sie befassen sich mit den Geheimnissen von Geburt und Vergänglichkeit, von Abschied und Neubeginn, von Unsicherheit und Freude und von der Würde und der Entwicklung des Menschen. Um die gleichen Themen kreist die Musik und versucht das auszudrücken, was die Sprache allein nicht mehr vermag. Als Symbol dafür erlauben wir uns, zwei Arien von der Violine ohne Text gleichsam „singen“ zu lassen.

Erwartung und Sehnsucht
Alessandro Marcello/Johann Sebastian Bach
Adagio aus dem Oboenkonzert in d-moll
Georg Friedrich Händel
O though that tellest good tidings to Zion aus Messiah
Johann Sebastian Bach
Amen aus der Kantate Nun komm der Heiden HeilandWie soll ich dich empfangen aus dem Weihnachtsoratorium
Hermann Hesse „Ich sehn‘ mich so nach einem Land“

Hirten und Verwunderung
Georg Philipp Telemann
Andante aus dem Oboenkonzert in G-Dur
Johann Sebastian Bach
Sicut locutus est aus dem Magnificat
Arcangelo Corelli
GraveundVivace aus der Sonata da Chiesa in F-Dur
Marc-Antoine Charpentier
Notum fecit Dominus aus In nativitatem Domini canticum
Mascha Kaleko „Sozusagen grundlos vergnügt“

Engel und Frieden
Marc-Antoine Charpentier
Sanctus aus der Messe de Minuit pour Noël – Une jeune pucelle aus Noëls pour les InstrumentsAgnus Dei aus der Messe de Minuit pour Noël
Rainer Maria Rilke ausBriefe an einen jungen Dichter“

Der Blick auf das Kind
Antonio Vivaldi
Siziliano aus dem Concerto grosso in d-moll, op 3, Nr. 11
Johann Sebastian Bach
Brich an, du schönes Morgenlicht aus dem Weihnachtsoratorium
Antonio Vivaldi
Domine Deus, Rex coelestis aus dem Gloria (instrumental) – Domine Fili unigenite aus dem Gloria
Josef Weinheber „Künstler“

Könige und Geschenke
Johann Sebastian Bach
Ich steh an deiner Krippen hier aus dem WeihnachtsoratoriumFlößt, mein Heiland aus dem Weihnachtsoratorium (instrumental) – Die Kön‘ge aus Saba kamen dar aus der Kantate BWV 65
Hermann Hesse „Stufen“

Dankbarkeit und Aufbruch
Arcangelo Corelli
Grave aus der Sonata da Chiesa in D-Dur
Johann Sebastian Bach
Ehre sei dir Gott gesungen aus dem Weihnachtsoratorium

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